Liebe Besucher, liebe Mitglieder,
aus aktuellem Anlass (es weihnachtet sehr …) haben wir uns zurückbesonnen und eine nette, weihnachtliche Geschichte gefunden, die vor 11 Jahren von unserer ehemaligen Mitarbeiterin Rimma (geboren in Usbekistan, aufgewachsen in Russland und … damals? … mit einem deutschen Mann verheiratet) für ein Advents-Mailing verfasst wurde und die von unserer ehemaligen Mitarbeitern Renate (geboren in Rumänien, aufgewachsen in Deutschland und verheiratet mit unserem IT-Leiter Konstantin) illustriert wurde.
Wir wollen euch diese Geschichte – sie ist zugleich ein Stück InterFriendship Geschichte – natürlich nicht vorenthalten und wünschen euch viel Spaß bei der Lektüre, ein frohes Fest und einen guten Rutsch in’s neue Jahr!
Das ist die wahre Geschichte von Nikolaus und Snegurotschka bei InterFriendship
Es lebte einmal ein sehr einsamer Nikolaus im nördlichen Norden von Deutschland. Er war mit seinem freudebringenden Job zwar ausgelastet, aber wenn er abends seine blasse Füße zum Kamin streckte und an seinem Glas Glühwein nippte, fehlte ihm etwas… etwas, was er selbst nicht definieren konnte.
An einem schneereichen Tag, als Nikolaus nicht aus dem Haus rauskam, holte er sein Notebook, um die Wunschlisten der guten deutschen Kindern abzurufen und stolperte, wie es immer heutzutage ist, über eine Werbung, auf der viele schöne Frauen zu sehen waren, die angeblich vor Einsamkeit ganz erfroren waren. Nikolaus machte in der Regel die unbekannten Seiten nie auf, heutzutage fängt man sich ja nur dann keinen Virus ein, wenn man sich eine Mütze aus Alufolie wie im Film „Zeichen“ bastelt. Dieses Mal aber verließ ihn seine Vernunft und schon nach wenigen Minuten staunte Nikolaus…Auch nach einer halber Stunde hörte er nicht auf zu staunen… Auf der Website waren viele, ganz viele hübschen Frauen, die angeblich alle allein und traurig waren und sich nichts anderes als einen Prinzen wünschten.
Nikolaus, weil er eben so ein gutmütiger und freudebringender Mensch ist, fing sofort an zu überlegen, wo er solch eine Riesenlieferung an Prinzen bestellen könnte, weil er all diese wunderschöne Frauen sehr glücklich machen wollte, als dann…
…sah er das Bild einer Frau, die tief in seine Augen schaute und im tiefsten Grunde seiner Seele ein dem Nikolaus bis jetzt unbekanntes Gefühl weckte. Nikolaus erschrak ein wenig, weil er sich noch nie von den Augen einer Frau so angenehm bedroht fühlte, er lief trotz starkem Schneefall aus dem Haus raus und verbrachte den Rest des Tages mit irgendwelchen bedeutungslosen Sachen, mit denen man sich eben voll stopft, wenn man irgendwas verdrängen möchte.
Nikolaus schlief die Nacht darauf ganz-ganz schlecht, er träumte vom großen Feuer, dass ihn so wärmte, dass auch seine blasse ewig frierenden Füße schön rosa geworden sind und spürte im Traum unbehagliche Freude, pure Freude eines dreijährigen Kindes, das auf einmal hundert bunte Luftballons bekommen hat!
Am nächsten Morgen saß Nikolaus schon ganz früh am Computer und studierte die Anzeige von der Frau mit den wunderschönsten Augen, die in seiner Seele immer noch unbekannte Gefühle auslösten. Sie hieß Snegurotschka und war 12 Jahre jünger als Nikolaus, lebte in Sibirien und schrieb über sich, dass ihre Hobbies ganz einfach waren – Borschtsch kochen und Märchenbilder sticken.
Es war aber komplizierter als Nikolaus sich das gewünscht hatte. Um an die Verbindungsdaten von der blauäugigen Snegurotschka heran zu kommen, musste er erst mal komische Chips kaufen, die nicht so waren, wie die gewöhnlichen im Supermarkt, weil man ja bekanntermaßen mit normalen Chips keine wunderschönen Frauen kennen lernen kann.
Das war aber kein Hindernis für Nikolaus, weil er ein stabiles Nikolaus-Einkommen hatte und schon bald durfte Nikolaus seine erste Annonce rausgeben. Unser Nikolaus war ein sehr bescheidener Mann und deshalb hat er seine Anzeige nur mit ein paar Worten verfasst „Ich liebe lecker essen und intensives Kuscheln“. Zum Glück hat er nicht nur Photos aus der Schulzeit gefunden! Und auch eines, auf dem er nicht – wie sonst – so traurig schaute!
Der Moment X rückte immer näher und nach nur zwei Wochen Wartezeit (superschnelle Kontoaufladung – 7 Tage, Bildbearbeitung – 4 Tage, erfolglose Suche nach dem Button, mit dem man die Anzeige online stellt – 2 Tage, Anfrage an das Support-Center „Wo finde ich den Button“ – 1 Tag) kaufte Nikolaus für viele Chips die eMail-Adresse von Snegurotschka: snegurotschka@mail.ru.
Es war gar nicht schwierig, eine eMail an Snegurotschka zu schreiben. Es war aber schwer auf eine Antwort von ihr zu warten. Nikolaus hatte die Geschenke für die kleinen Kinder natürlich nicht vergessen, dafür war zu viel vom guten Nikolaus in ihm drin, aber er wurde sehr unkonzentriert und jede freie Minute benutzte er, um seine Mailbox zu checken.
Nach einer Woche verzweifelten Wartens wurde unser Nikolaus grau im Gesicht und trübe in der Seele. Nicht mal die winterliche Sonne, die draußen jede Schneeflocke leuchten ließ, konnte ihn erfreuen L.
Nach zehn Tagen schaltete er seinen Computer nur noch morgens an, um nach neuen Nachrichten zu schauen, weil bekannt ist, dass Männer im Vergleich zu den Frauen keine Masochisten sind und sich nicht absichtlich weh tun (in diesem Fall mit der leeren Mailbox).
An einem Abend war die Neugier aber größer als alle Schutzmechanismen und ta-ta-ra-tah, in seiner Mailbox wartete auf ihn die Antwort von Snegurotschka!! Sie schrieb ihm, dass sie ganz begeistert von seiner eMail und seinem Bild war. Dass sie sich sehr und unendlich freuen würde, wenn der gute Nikolaus sie gleich besuchen kommen könnte. Sie hätte da ein Schnäppchen-Appartement in Sicht für nur 120 Euro pro Tag. Unser Nikolaus war ganz aus der Fassung, er schrie und sprang bis zur Decke (wer hätte solche Gefühlsausbrüche bei einem guten deutschen Nikolaus vermuten können?). Ganz schnell hat er seine Rentiere gefüttert und den Schlitten eingeölt, weil er sich überlegt hat, dass ein Flug nach Sibirien mit Rentieren doch um Einiges sicherer sei als mit einem original russischen Teufelsflieger „Tu-144“.
Auf dem kleinen Flughafen in der kleinen Stadt B****k angekommen, war Nikolaus zuerst fast an der Stelle eingefroren, weil sein Nikolausmantel nicht für die –40 Grad Kälte gemacht war. In nächster Sekunde sah er hinter den Schneebergen eine blonde Frau auf ihn zulaufen. Sie war die wunderschönste, umwerfendste, hübscheste, blondeste Frau, die er im Leben gesehen hatte. Sein Herz pochte. „Nikolausi!“ – rief sie. „Snegurotschka!“ – erwiderte er. Sie fielen sich in die Arme und küssten sich heiß und innig.
Unserem Nikolaus erwachte ein Feuer in seiner Brust, das Feuer breitete sich schnell aus, wie in ihm, so auch um ihn herum – in ein paar Minuten sprossen auf dem Rollfeld die Schneeglöckchen durch die dicke Schneeschicht und die Schmelzwässer flossen dahin.
„Lass uns nun ins Appartement fliegen, es ist kalt“ meinte Nikolaus und schrie laut auf vor Schreck. Seine Rentiere waren an der Landebahn festgefroren. „Njet problem“ lachte Snegurotschka und holte ein große Flasche Wodka aus der Innentasche ihres Pelzmantels. Zusammen betankten sie die Rentiere und Augenblicke später gab das Eis sie frei…
…Sie verbrachten zusammen unvergessliche zwei Wochen, in denen Nikolaus alles Nützliche fürs Leben in Russland gelernt hat – der Miliz an jeder Ecke ein wenig Biergeld zu geben; zum Frühstück, Mittagessen und Abendessen mit allen möglichen Leuten „Sto gramm Wodka na zdorovje!“zu trinken und auf heiteres „Hände hoch!“, mit dem jeder Russe ihn begrüßt hat (weil die Russen nunmal keine anderen Sätze auf Deutsch kennen), nicht zu reagieren.
Am Tag seiner Abreise drückte Nikolaus seine Snegurotschka ans Herz und flüsterte ihr leise ins Ohr „Ti vijdesch´za menja zamuzh?“(was so viel bedeutete wie „Magst du mich heiraten?“). Snegurotschka heulte in Strömen und konnte nur mit ihrem Kopf nicken.
Weiter lief es nicht ganz so wie in einem Märchen, weil Snegurotschka und Nikolaus lange und unermüdlich mit den beiden schlimmsten Bürokratien der Welt, der russischen und der deutschen;-) kämpfen mussten, was ihnen auch einiges an Geld, Nerven und Kräften abverlangte. Aber irgendwann, als die Rosen schon lange blühten und Nikolaus sein Hawai-Hemd trug und Snegurotschka ihren Strohhut, feierten sie ihre schöne Hochzeit mit vielen Gästen.
Danach lebten sie lange Jahre ganz glücklich zusammen und tranken im Winter zusammen den Glühwein vor dem Kamin und rochen im Sommer die Rosen in ihrem Garten, Hand in Hand.
Und jetzt .. Du?
Du kennst auch eine schöne Geschichte rund um’s Kennenlernen bei InterFriendship, nämlich Deine eigene? Dann schreibe doch an unseren Support, wir würden uns sehr freuen, auch Deine Erfolgsgeschichte bei uns veröffentlichen zu dürfen! 🙂